Stand: Dezember 17, 2024
Ankaufplattformen für Technikprodukte erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie ermöglichen es, gebrauchte Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops einfach zu verkaufen und dafür Geld zu erhalten. Doch beim Anbieter Cleverbuyhäufen sich Beschwerden von Verbrauchern, die auf ihre vereinbarten Zahlungen warten. Statt „schnellem Geld“ berichten Nutzer von langen Verzögerungen und mangelhafter Kommunikation. Die Verbraucherzentralen raten daher zu besonderer Vorsicht.
Was genau passiert bei Cleverbuy?
Cleverbuy bewirbt seine Plattform mit dem Versprechen, Ankaufspreise schnell und unkompliziert auszuzahlen. Laut den Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters sollte die Zahlung innerhalb von 14 Werktagen nach Bestätigung des Verkaufs erfolgen. In der Realität sieht die Situation jedoch anders aus: Viele Verbraucher melden, dass sie monatelang auf ihr Geld warten müssen, obwohl ihre Geräte längst eingeschickt wurden.
Typische Problembeschreibungen:
- Kunden erhalten wiederholt vertröstende E-Mails, in denen die Auszahlung für die „nächsten Tage“ angekündigt wird.
- Versprochene Fristen verstreichen, ohne dass Geld überwiesen wird.
- Kontaktversuche per Telefon oder E-Mail bleiben erfolglos.
Beispiele für Verbraucherbeschwerden
Die Beschwerden gegen Cleverbuy ähneln sich auffallend und zeigen, dass es sich um kein Einzelfallproblem handelt. Viele Betroffene schildern identische Erfahrungen:
- Nicht eingehaltene Zahlungsfristen: Auch Wochen oder Monate nach dem Verkauf eines Geräts fehlt die Auszahlung.
- Vertröstende Kommunikation: Verbraucher erhalten wiederholt Standard-E-Mails, die keine konkreten Ergebnisse bringen.
- Fehlender Kundenservice: Telefonnummern sind nicht erreichbar, und Kontaktformulare oder E-Mails bleiben unbeantwortet.
Rechte der Verbraucher: Was können Sie tun?
Wer ein Gerät verkauft und den vereinbarten Betrag nicht erhält, sollte seine Rechte konsequent einfordern. So gehen Sie am besten vor:
- Frist zur Zahlung setzen:
Setzen Sie Cleverbuy eine verbindliche Frist zur Auszahlung des vereinbarten Betrags. Eine Frist von 7 bis 14 Tagen ist angemessen. Teilen Sie dem Anbieter schriftlich (z. B. per E-Mail oder Einschreiben) mit, dass Sie rechtliche Schritte einleiten werden, falls die Zahlung nicht fristgerecht erfolgt. - Beweise sichern:
Bewahren Sie alle relevanten Dokumente auf, darunter E-Mail-Korrespondenzen, Versandnachweise und Bestätigungen. Diese Belege sind wichtig, falls Sie Ihren Anspruch gerichtlich durchsetzen müssen. - Rechtliche Unterstützung einholen:
Sollten wiederholte Anfragen erfolglos bleiben, wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale oder lassen Sie sich von einem Anwalt unterstützen. In vielen Fällen lässt sich die Auszahlung so erzwingen. - Erfahrung melden:
Teilen Sie Ihre Erfahrungen auch auf Bewertungsportalen oder bei Verbraucherzentralen mit. Dies hilft, andere Nutzer zu warnen und Druck auf den Anbieter auszuüben.
Irreführende Werbung: Kritik am Geschäftsmodell von Cleverbuy
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Cleverbuy aufgrund verschiedener Punkte kritisiert und abgemahnt:
- Verzögerte Auszahlungen:
Die Aussage „Wir überweisen dir dein Geld direkt auf dein Konto“ entspricht nicht der Realität. Tatsächlich wird der Betrag oft zunächst auf ein internes Konto des Unternehmens gutgeschrieben, was zu zusätzlichen Verzögerungen führt. - Irreführende Bewertungen:
Auf der Webseite wirbt Cleverbuy mit positiven Nutzerbewertungen, die laut Beschwerden nicht der tatsächlichen Kundenzufriedenheit entsprechen. Das Gesamtergebnis fällt deutlich schlechter aus, als auf der Plattform suggeriert wird.
Fazit: Vorsicht bei Technik-Ankaufplattformen
Der Verkauf von gebrauchten Geräten über Ankaufplattformen kann eine praktische Möglichkeit sein, nicht mehr benötigte Technik zu Geld zu machen. Allerdings sollten Verbraucher sich vorab gut informieren, bevor sie einen Anbieter auswählen. Bei Cleverbuy zeigt sich, dass die versprochenen schnellen Auszahlungen nicht zuverlässig eingehalten werden.
Tipp: Wählen Sie seriöse Plattformen, die transparente Zahlungsabläufe bieten und auf Kundenanfragen reagieren. Im Zweifelsfall hilft eine Verbraucherzentrale, Ihre Ansprüche durchzusetzen und rechtliche Schritte einzuleiten.