Krankheitserreger in Lebensmitteln können für bestimmte Personen nicht nur unangenehme Magen-Darm-Beschwerden verursachen, sondern in schweren Fällen auch zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen. Besonders ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Lesen Sie hier, welche Lebensmittel besonders kritisch sind und wie Sie sich schützen können.
Welche Personengruppen sind besonders gefährdet?
Lebensmittelinfektionen treten in Deutschland häufig auf. Jährlich werden über 100.000 Fälle offiziell gemeldet, die tatsächliche Zahl liegt jedoch deutlich höher, da viele Erkrankungen mild verlaufen und nicht erfasst werden. Es wird von rund einer Million Fällen pro Jahr ausgegangen.
Für bestimmte Risikogruppen können Lebensmittelinfektionen allerdings schwerwiegende Folgen haben:
- Ältere Menschen: Das Immunsystem ist oft geschwächt, wodurch Krankheitserreger leichter Schaden anrichten können.
- Menschen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche: Ihre Abwehrkräfte sind beeinträchtigt, sodass selbst geringe Keimmengen gefährlich werden können.
- Kleinkinder: Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet und kann Krankheitserregern weniger entgegensetzen.
- Schwangere: Infektionen können nicht nur der Mutter, sondern auch dem ungeborenen Kind schaden.
Für diese Gruppen sind schon kleinste Mengen an Keimen ausreichend, um eine Infektion hervorzurufen. Neben dem Vermeiden von Risikolebensmitteln sind daher Hygiene und die richtige Lagerung besonders wichtig.
Welche Lebensmittel sind besonders empfindlich?
1. Tierische Lebensmittel
Lebensmittel tierischen Ursprungs sind ein idealer Nährboden für Bakterien und Krankheitserreger. Dazu gehören vor allem:
- Rohes oder unzureichend gegartes Fleisch (z. B. Mett, Brathähnchen, Wurstwaren)
- Eier und speisen mit rohen Eiern (z. B. Tiramisu, Mousse au Chocolat, selbstgemachte Mayonnaise)
- Rohmilch und Rohmilchkäse
- Fisch und Meerestiere, besonders roh oder geräuchert (z. B. Räucherlachs)
Risikopersonen sollten auf folgende Speisen verzichten:
- Rohfleischprodukte wie Mettbrötchen oder Tatar
- Speisen mit ungekochten Eiern
- Rohmilchprodukte (falls nicht pasteurisiert)
- Nicht vollständig durchgegarter Fisch und Meeresfrüchte
Der Verzehr von gut erhitztem Fleisch, Fisch und Eiern ist dagegen sicher, da hohe Temperaturen die meisten Krankheitserreger abtöten.
2. Pflanzliche Lebensmittel
Auch pflanzliche Lebensmittel können mit Keimen verunreinigt sein, etwa durch unsaubere Verarbeitung oder kontaminiertes Wasser bei der Produktion. Zu den besonders empfindlichen Lebensmitteln gehören:
- Vorgeschnittene Rohkostsalate und Obstsalate
- Verpackte Schnittsalate
- Tiefkühl-Beeren
Vorsichtsmaßnahmen bei Tiefkühl-Beeren:
Gefrorene Beeren können mit Noroviren oder anderen Krankheitserregern belastet sein. Wenn Sie Beeren verwenden möchten:
- Erhitzen Sie die Beeren vor dem Verzehr vollständig. Anschließend können sie abgekühlt oder in Desserts und Smoothies verwendet werden.
- Tiefkühl-Beeren nicht roh als Dekoration oder Eiswürfelersatz in Getränken verwenden.
Wie lassen sich Lebensmittelinfektionen vermeiden?
Für Risikopersonen ist es besonders wichtig, einige grundlegende Hygieneregeln im Umgang mit Lebensmitteln einzuhalten:
- Korrekte Lagerung:
- Tierische Lebensmittel stets gut gekühlt aufbewahren (bei maximal 2 °C).
- Rohe Lebensmittel von verzehrfertigen Speisen getrennt lagern.
- Gründliche Zubereitung:
- Fleisch, Fisch und Eier immer vollständig durchgaren.
- Tiefkühl-Beeren vor dem Verzehr erhitzen.
- Hygiene in der Küche:
- Hände vor und nach der Zubereitung waschen.
- Arbeitsflächen, Schneidebretter und Messer gründlich reinigen, besonders nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder Fisch.
- Verpackte Salate und Rohkost:
- Halten Sie die Verbrauchsangaben strikt ein.
- Waschen Sie frische Salate und Rohkost zusätzlich vor dem Verzehr.
Fazit: Vorsicht bei empfindlichen Lebensmitteln
Für Risikopersonen wie Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen und immungeschwächte Personen können Lebensmittelinfektionen schwere Folgen haben. Besonders tierische Produkte wie rohes Fleisch, Eier oder Fisch sowie vorgeschnittene Salate und Tiefkühl-Beeren sollten mit Vorsicht behandelt werden. Durch sorgfältige Zubereitung, richtige Lagerung und konsequente Küchenhygiene lassen sich jedoch viele Infektionsrisiken minimieren.
Indem Sie auf eine sichere Zubereitung achten und kritische Lebensmittel meiden, können Sie das Risiko für Lebensmittelinfektionen deutlich reduzieren.